So helfen Belohnungssysteme beim Motivieren
Lob ist angenehmer als Strafe, motiviert und stärkt das Selbstbewusstsein. Doch leider gibt es im Alltag nicht immer Grund, voll des Lobes zu sein. Kinder sind eben auch nur Menschen und haben, wie wir alle, Schwächen.
Glücklicherweise sind Kinder lernfähig und lassen sich durch Belohnungssysteme gerne anspornen, an sich zu arbeiten, z. B. um künftig ordentlicher, aufmerksamer oder gewissenhafter zu werden. Wie Sie Belohnungssysteme im Schulalltag sinnvoll einsetzen und wie Sie richtig loben, lesen Sie In diesem Beitrag.
Was bewirkt Lob?
Lob verstärkt erwünschtes Verhalten und stärkt darüber hinaus das Selbstvertrauen der gelobten Person, denn wer hört nicht gerne, dass man etwas toll gemacht hat oder super kann? Und dieser Effekt führt dazu, dass Menschen ihr Verhalten dahingehend anpassen, um erneut gelobt zu werden.
Richtig loben
Dabei ist es gerade bei Kindern wichtig, dass das Lob unmittelbar nach dem lobenswerten Verhalten erfolgt, damit der Bezug gegeben ist: Wenn Sie Ihre Schüler montags dafür loben, dass sie in der vergangenen Woche den Klassenraum toll aufgeräumt haben, ist das weniger effektiv als ein Lob direkt nach dem Aufräumen.
Außerdem ist es wichtig, dass Sie Ihr Lob positiv formulieren und keine Kritik oder Herablassung darin verstecken, denn dann meinen Sie es nicht ernst: „Ihr habt es ja doch geschafft“ oder „Super, warum denn nicht gleich so?“ werden Ihre SuS also (verständlicherweise) nicht als Lob empfinden. Aufrichtiges Lob sorgt ausschließlich für gute Gefühle beim Gelobten: „Ich freue mich, dass ihr das so super geschafft habt!“ oder „Ich bin wirklich stolz, dass ihr euch so viel Mühe gebt!“ sind also die besseren Alternativen.
Und zur Aufrichtigkeit gehört auch, dass das Lob angemessen ist: Wenn jemand für jede Kleinigkeit gelobt wird, verliert Lob die Wirkung. Außerdem kann der Gelobte sich veralbert fühlen, wenn er für etwas ihm Selbstverständliches (immer wieder) gelobt wird.
Was bedeutet konstruktive Kritik?
Kritik annehmen will gelernt sein, sie konstruktiv zu äußern ebenso. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran und vermitteln Sie Ihren SuS im Alltag, dass Kritik nichts Negatives ist, sondern eine Hilfestellung, um zu lernen und sich stetig zu verbessern.
Konstruktive Kritik folgt bestimmten Regeln. Sie ist:
- präzise statt emotional
Formulieren Sie Ihre Kritik sachlich, eindeutig und direkt und behalten Sie dabei ein offenes Ohr für etwaige Erklärungen des Kindes für sein Verhalten. - analytisch statt persönlich
Finden Sie heraus, was hinter dem unerwünschten Verhalten des Kindes steht. Natürlich ist kein Kind von Natur aus böse, anstrengend oder aufsässig. Solche Unterstellungen dürfen daher nicht vorkommen. - lösungsorientiert statt anklagend
Schlagen Sie eine Alternative zu dem gezeigten Verhalten vor. Nur so hat das Kind eine Chance, sein Verhalten zu ändern, denn oft kommt man selbst nicht auf die nahe liegende Lösung. - situativ statt verallgemeinernd
Beziehen Sie Ihre Kritik nur auf die gerade aktuelle Situation. Formulierungen wie „Immer machst du“ oder „Nie kannst du“ sind selbstredend unfair und kontraproduktiv. - eine Ich-Botschaft statt eine pauschale Behauptung
Sprechen Sie ausschließlich für sich. „Alle anderen können sich nicht konzentrieren, wenn du so laut bist“, scheidet also aus. Besser ist also: „Ich kann euch nichts in Ruhe erklären, wenn du laut bist.“
- präzise statt emotional
Auch Gewaltfreie Kommunikation liefert geeignete Ansätze, um Kritik angemessen und wirkungsvoll zu äußern. Und natürlich ist es immer angenehmer, unter vier Augen kritisiert zu werden, anstatt vor den versammelten Mitschülerinnen und Mitschülern.